PASHMINA, EINST DAS TUCH DER KÖNIGE - NOCH IMMER EIN ZEITLOSES SCHMUCKSTÜCK

In meiner Zeit im Oman habe ich meine Liebe zu den edlen Pashminatüchern entdeckt.

Auf dem Souk in Muthra wird nahezu an jedem Stand Cashmere und Pashmina in allen Preisklassen angeboten. Für Touristen, die meist nur auf Landgang sind, ist es sehr verwirrend unter all den angebotenen Tuchwaren, den vielen Geschichten und Echtheitsbekundungen, die Unterschiede der Qualitäten zu erkennen.

Auf meinen endlosen Streifzügen über den bunten, orientalischen Markt, mit seinen liebenswerten, freundlichen Menschen hatte ich das Glück, zwei wunderbare Freunde aus dem Kaschmirgebirge kennenzulernen. Ijaz und Shah boten auf dem Basar einzigartige Qualitäten und Einzelstücke aus ihrer Heimat an. Mit Hingabe erzählten sie über die Handwerkskunst ihrer Familien, die seit Generationen die Wolle der Kaschmirziegen verspinnen, weben und besticken.

Ihre Stände wurden mein zweites zu Hause und geduldig klärten sie mich, bei Tee und Samosas, über die Unterschiede der Wolle, der Stickereien und der Webtechniken auf.

Ich war fasziniert von den Stickereien der sogenannten „Masterpiece“ Tücher, die von den alten Stickern so fein gearbeitet sind, dass es auf den ersten Blick schwerfällt Vorder- und Rückseite zu unterscheiden.

Es wurde meine Leidenschaft, mich in diese wunderschönen Tücher zu hüllen und die edle, feine Wolle zu fühlen.

Die Kaschmirziegen leben in Ladakh, einer Region des Himalajagebirge in ca. 3000 Meter Höhe.

Nur in diesen kalten Regionen kann das feine, dichte Unterfell entstehen. Das Haar der Kaschmirziege ist 14 mal feiner als das menschliche Haar.

Traditionell werden die Ziegen, wenn die kältesten Nachttemperaturen vorbei sind, mit Holzkämmen schonend ausgekämmt. Die Haare werden gewaschen und sortiert, denn nur das feine Unterhaar des Bauch- und des Halsfelles darf sich Pashmina nennen.

In Kashmir steht die Bezeichnung Pashmina, anderes als in Europa, für höchste Qualität.

Pashmina kann nur mit der Hand gesponnen und gewebt werden, da der feine Faden in der Maschine zerreißen würde.

Nach dem Weben werden die entstandenen Tücher gefärbt oder auch naturbelassen verkauft. Eine ganz besondere Handwerkskunst ist das Besticken der Tücher nach alten Mustern. Diese werden mit Stempeln aufgedruckt und in liebevoller Handarbeit bestickt. Selbst erfahrene, alte Sticker sitzen an manchen Tüchern viele Monate bis zu ihrer Vollendung.

Der Rest der ausgekämmten Haare wird als Cashmere Wolle weiterverarbeitet.

Auch Cashmere ist eine sehr hochwertige Wolle, aber durch die etwas robustere Struktur kommen hier beim Spinnen und Weben bereits automatisierte Arbeitstechniken zum Einsatz.

Pashmina und Cashmere Tücher werden durch das Tragen noch weicher und dürfen nur mit einem sanften Shampoo von Hand gewaschen werden.

Qualität ist Vertrauenssache........

Meine Tücher beziehe ich daher nach wie vor von meinen Freunden aus Kashmir und deren Familien.